Auf den spuren der Etrusker im herzen der Toskana: Chiusi, Chianciano, Sarteano

Im Gegensatz zum etruskischen Küstenstreifen, der durch Handel und Industrie gekennzeichnet war, gründete das zentrale Etrurien seinen Wohlstand auf der Viehzucht und der Landwirtschaft. Die sanft gewellte toskanische Landschaft im Umkreis des Chiana-Tals (Valdichiana) wird noch immer geprägt von einer starken Flurzersplitterung, die auf die Nutzung dieser sehr fruchtbaren Erde in etruskischer und römischer Epoche zurückzuführen ist.

Chiusi, „Clevsi“ in der etruskischen Sprache, war der Hauptort dieser Länder, und noch heute zeugen die Ruinen des Mauergürtels und das unterirdische Tunnelsystem für die Wasserversorgung, das Labyrinth des legendären Königs Porsenna, von seinem einstigen Glanz. Im Nationalmuseum von Chiusi werden authentische Meisterwerke der etruskischen Kunst bewahrt, wie die mit Kopfporträts verzierten Aschenurnen aus dem 7. und 6. Jahrhundert v. Chr.

Die Fahrt geht weiter durch eine wunderschöne Landschaft in Richtung Chianciano. Hier erfahren wir, dass die heilkräftigen Eigenschaften der Thermalquellen dieses Städtchens bereits im Altertum bekannt waren. Heilige Bezirke und Tempel in der Nähe der Quellen zeugen davon, wie sehr diese Wässer schon in der Etruskerzeit geschätzt waren. Das Museo Archeologico delle Acque bewahrt neben herrlichen Sarkophagen Reste der Dekoration eines kleinen Tempels aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., den man in der Nähe der Thermalquellen gefunden hat.

Zum Landgebiet von Chiusi gehörte vermutlich auch die Gegend um Sarteano, heute ein hübscher mittelalterlicher Ort mit einem hochinteressanten archäologischen Museum. Im Oktober 2003 wurden hier die Reste einer komplexen Wandmalerei gefunden, die auf die letzten Jahrzehnte des 4. Jahrhunderts v. Chr. zurückgehen, womit die Etrusker auch in diesem (am nördlichen Rand Etruriens gelegenen) Ort des Chiana-Tals nachgewiesen werden konnten.

Die Zeugnisse einer so alten Vergangenheit sind ein weiterer Grund, um dieses kleine Fleckchen Land noch mehr zu schätzen, wo zwischen dicht aneinandergereihten Weinbergen und Olivenhainen zahlreiche Städte und Ortschaften von ungewöhnlichem Reiz verborgen liegen.

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