Scarperia

Der anfänglich Castel San Barnaba genannte Ort entstand in einer Gegend, die als „Scarperia“, das heißt Schuh bekannt ist, weil er sich am Fuß des Apennins befindet, mitten in dem breiten Mugello- Tal, etwa 30 km von Florenz an der alten Bologneser Straße, die einst Florenz mit Bologna verband. Gegründet wurde der als „neues Land“ bezeichnete Ort im Jahre 1306 von der Florentinischen Republik, die sich der Macht der Feudalherren Ubaldini entgegensetzen und die Verbindung nach Norditalien sichern wollte. Dank seiner strategischen Lage gelangte Scarperia zu Bedeutung und wurde 1415 Vikariatssitz. Das Vikariat hatte die Amtsgewalt und Gerichtsbarkeit im gesamten Umland des Mugello und über regionale Grenzen hinaus inne.

Das historische Zentrum konnte seine mittelalterliche Anlage intakt bewahren, auch wenn das Städtchen in den letzten Jahrzehnten dank neuer Industrie- und Handwerksbetriebe erheblich gewachsen ist. Die umliegende Landschaft, die von Menschenhand und von der Agrikultur geprägt ist, gehört zu den interessantesten Gegenden der Region. Sehenswert im Städtchen sind der Palazzo de‘ Vicari aus dem 14. Jahrhundert, die Kirche Santi Jacopo e Filippo und das Oratorium Madonna del Vivaio. Von Bedeutung ist auch die wunderschöne romanische Pieve (Landpfarrkirche) aus dem 12. Jahrhundert in Sant’Agata, einem ca. 4 km entfernten kleinen Nachbarort, ebenso die Pieve di Fagna, die bereits im Jahre 1080 urkundlich erwähnt wird, jedoch mehrmals restauriert wurde.

Beachtung verdient noch ein Event im September mit einer Reihe von Festen in historischen Kostümen zur Erinnerung an die Gründung des Ortes. Scarperia ist in der ganzen Welt bekannt wegen seiner Messerproduktion, ein Handwerk, das von Anfang an hier ansässig war. Provinz Florenz. 296 m ü.d.M. – 6318 Einw.

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